Vom Abschütteln nächtlicher Schatten
Indie-Folk mit einer Prise Chanson: Über das schwebend leichte Debütalbum von Duo Lia. aus Vorarlberg.

Duo Lia.: In The Morning Light (Up For Sale Records / Hoanzl)
Die Poolbar in Feldkirch, der Spielboden Kantine oder das Conrad Sohm in Dornbirn, nun die Sargfabrik in Wien: Dies sind einige Spielstätten auf dem Weg zum Debüt von DuoLia.: „In The Morning Light“ schwebt vor Leichtigkeit, aus der vielleicht auch eine Sehnsucht nachhallt, nächtlichen Schatten zu entkommen.
Alia Wüschner und Julia Jackel stammen aus Vorarlberg, kennen sich seit der Volksschule und machen seit 2015 gemeinsam Musik. Seit 2020 leben die mittlerweile 22-Jährigen in Wien. 2023 gewannen sie den Jurypreis in der Kategorie Unplugged Duo/Bands beim Musikwettbewerb Podium.Wien. Die Musik von DuoLia. ist im Wesentlichen von Indie-Folk geprägt – gewürzt mit einer Prise Chanson.
Wüschner und Jackel teilen sich die Vocals, Wüschner spielt überdies Gitarre und Keyboard, Jackel Violine, Ukulele und Mundharmonika.
Den Songs des Albums haftet durch die harmonisch aufeinander abgestimmten Instrumentierungen Träumerisches an, wie es ja zu Morgenstimmungen häufig passt, wenn der Schlaf sich nicht so leicht abschütteln lässt. Entfernt scheint die frühe Suzanne Vega bei manchem Gitarrenlauf zu grüßen. Gleichwohl hätte die eine oder andere Harmonie etwas Disruption vertragen.
Das Album hat gerade dann seine stärksten Momente, wenn es etwa an Nilüfer Yanya erinnert, selbst Meisterin disruptiver Elemente in ihren Songs, wie etwa bei „Grey“ oder „Watch Me“. Letzterer ist innerhalb von Wohlfühlkategorien ganz oben anzusiedeln, Sommersehnsüchte inklusive.

Duo Lia.: In The Morning Light (Up For Sale Records / Hoanzl)