Gequälte Seele hinter Soundwällen
Kreuzt zwischen Schmerz & Hoffnung, das neue Album des US-Ein-Mann-Orchesters Planning For Burial.

Planning For Burial: It’s Closeness, It’s Easy (The Flenser)
„It’s Closeness, It’s Easy“ beginnt wuchtig: Ehe der Opener „You Think“ in von Noise durchsetztes Shoegaze abdriftet, hämmert Thom Wasluck aka Planning For Burial Schlagzeug und Gitarre Hörerinnen und Hörern buchstäblich um die Ohren. Die folgende Reise kreuzt – dynamisch und durchaus melodienfreundlich – schmerzvolle Schreie mit hoffnungsvollen Emphasen. Es ist nicht alles schlecht im Leid.
Planning For Burial nur dem Metal zuzuordnen, wie manchmal üblich, ist irreführend, umfassen die Kompositionen doch auch minimalistische Home Recordings, beherbergen Gothic-Elemente, verlieren sich in cineastischen Weiten oder fühlen sich in einer Drone-Umgebung wunderbar aufgehoben.
Nach „Below The House“ (2017), das die Heimkehr Waslucks in sein Elternhaus in Wilkes-Barre, Pennsylvania, thematisierte, geht es nun ums Älterwerden, um die Fragilität des Lebens und um bittere Abschiede. Songs wie „A Flowing Field Of Green“ oder „Fresh Flowers For All Time“ sind jedoch weniger von einem getragenen Stimmungsbild geprägt, als vielmehr energetische Zeichnungen des Protests.
Eine gequälte Seele schimmert indes durch all die Soundwälle hindurch. Dabei hält sich Wasluck, der als Ein-Mann-Orchester fungiert, stimmlich diesmal zurück und rückt mehr Instrumentelles in den Vordergrund, als wäre manchmal jedes Wort zu viel. Musik, die sich immer irgendwie einsam anfühlt – und doch ist man mit & in ihr nicht alleine.

Planning For Burial: It’s Closeness, It’s Easy (The Flenser)