Wohlfühlpop für beschissene Tage

Die US-Band Night Moves überzeugt auf ihrem neuen Album, „Double Life“, mit ihrem Trademark-Sound aus Heartland-Rock, Westcoast-Pop und Country-Twang.

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8. August 2025

Night Moves: Double Life (Domino / GoodToGo)

Seit mittlerweile fünfzehn Jahren versucht das Quartett aus Minneapolis mit seiner Vorliebe für 70er- und 80er-Jahre-Soundästhetik, qualitativ hochwertigen und elegant-eingängigen und kongenial arrangierten Wohlfühlpop zu produzieren. Nach sechs Jahren Veröffentlichungspause liegt nun mit „Double Life“ das vierte Studioalbum von Night Moves vor, und die Band um den Songschreiber, Sänger und Gitarristen/Keyboarder John Pelant beweist, dass eine Songkollektion voller Sonnenschein, Harmonien, Eleganz und gepflegten Arrangements auch 2025 noch seine Berechtigung hat.

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Die Pole Heartland-Rock und Westcoast-Pop – nicht umsonst bezieht sich der Bandname explizit auf einen Hit von Bob Seger – bilden auch auf „Double Life“ das musikalische Fundament für ein Album, das auf stimmige Weise bestimmte Gefühle und Empfindungen hervorruft. Das ist z.B. die adäquate Musik nach einem richtig beschissenen Tag. Musik, die einen aufbaut, inspiriert und aufmuntert – mit Songs, die einen für ein paar Minuten den Alltag vergessen lassen.

Harte Zeiten & die Schönheit des Lebens

Nachdem das Quartett mit seinem vorigen Album, „Can You Really Find Me“, zwar Kritiker und Hörer durchaus begeistert hatte, der große kommerzielle Durchbruch aber ausblieb, folgten schwierige Jahre. Der Titel „Double Life“ verweist einerseits auf den Gegensatz zwischen Brot-Job (John Pelant verdingte sich zwei Jahre lang als Lieferfahrer für Weine und Spirituosen) und Musikmachen, und bezieht sich andererseits auf die Zeit, in der Pelant mit einer Drogenabhängigkeit zu kämpfen hatte.

Inzwischen ist der Musiker glücklich verheiratet und hat seine Drogensucht überwunden. So überrascht es nicht, dass die Schönheit des Lebens und die glücklichen und eskapistischen Momente in den neuen Songs inhaltlich dominieren, die nicht von ungefähr an Fleetwood Mac, Hall & Oates, Todd Rundgren oder Glen Campbell erinnern.

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Ihr verführerisch-eingängiger Trademark-Sound wird nicht nur von wunderbaren Vokalharmonien zusammengehalten, sondern auch von einem feinen Gespür für die perfekte Song-Dramaturgie. Anspieltipps: „This Time Tomorrow“, „Almost Perfect“, „Hold On To Tonight”, „Ring My Bell”, „Daytona” und „Trying To Steal A Smile”.