Winterlich
Nach einem sonnigen Debüt begibt sich das deutsche Trio Dina Summer in düstere Goth-Gefilde.

Dina Summer: Girls Gang (Iptamenos Discos)
Dina Summer sind ein gemeinschaftliches Projekt des DJ- und Produzenten-Duos Local Suicide und Jakob Häglsperger aka Kalipo, Produzent und Mitglied der sympathischen Electropunk-Band Frittenbude.
Ihr erstes Album „Rimini“ kam mit dermaßen trashiger Ausstrahlung (siehe den Titel, der auf billige Italo-Disco verweist), dass es schon wieder interessant wirkte.
LP Nummer zwei, „Girls Gang“ betitelt, gibt sich – freilich nicht ohne Augenzwinkern – düsterer: „We listen to Bauhaus / and dance to Dead Can Dance“, heißt es zu insistentem Synthie-Wabern gleich in den ersten Zeilen des Titelsongs „Girls Gang“.
Tatsächlich huldigt das Album intensiv der Goth-Kultur – nicht nur in Titeln wie „Disco Goth“, „Hypnotized“ oder „Zombie“ und in etlichen Texten, sondern auch in der musikalischen Form: Denn im Gegensatz zur rein elektronischen Ausstattung des Debütalbums kommen hier öfters auch verhallte Drums und die typischen lakonischen Basslinien und Gitarrenläufe, wie man sie von Siouxsie & The Banshees oder den frühen Cure kennt, zum Einsatz.

In der Goth Disco: Dina Summer (© Katja Ruge Upright)
Unverändert bleibt indes die eigentümlich Anmutung des Gesangs mit seinem starken – bisweilen will scheinen: bewusst outriertem – Akzent im Englischen und vereinzelten Schlenkern ins Deutsche und die griechische Muttersprache der Sängerin Dina.
Passen tut´s auch hier – aber alles zu seiner Zeit: War „Rimini“ eine Sommerplatte, so ist „Girls Gang“ das Album für den Winter.

Dina Summer: Girls Gang (Iptamenos Discos)